Rudolf Belling

deutscher Bildhauer; gehörte zum Umkreis des "Sturm"; 1918 Mitgründer der "November-Gruppe"; Werke: u. a. stark stilisierte rhythmische Figuren wie "Der Dreiklang", eine frühe abstrakte Plastik

* 26. August 1886 Berlin

† 9. Juni 1972 Krailling

Wirken

Rudolf Edwin Belling, ev., wurde am 26. Aug. 1886 in Berlin als Sohn eines Kaufmanns geboren. Nach Privatschulen durchlief er eine kunsthandwerkliche Lehre und studierte dann an der Hochschule der bildenden Künste in Berlin. Er gehörte zum Umkreis des "Sturm" und war Mitgründer der "November-Gruppe" im Jahre 1918. B. war in den zwanziger Jahren eine einflußreiche Persönlichkeit, sein "Dreiklang" (Nationalgalerie Ost-Berlin), eine abstrahierende Plastik, beeindruckte die jungen Bildhauer stark und wurde in Kunstzeitschriften heftig diskutiert. Sie entstand 1919. Es ist eine rein gegenstandslose Figuration, in der wohl erstmals Volumen und Leere (als Hohlform gleichsam) offenkundig gleichberechtigt sind. Es ist die konsequente Entfaltung eines Ansatzes, dessen mögliche Konturen sich bereits in der 1916 entstandenen Gruppe "Kampf" abzeichneten. Seine Köpfe in Messing und in Mahagoni, sein "Porträt Richard Haertel" im Buchdruckerhaus Berlin und sein "Porträt Alfred Flechtheim" leiteten eine neue Ära der Bildnisplastik ein. B.s künstlerisches Ziel war Abkehr ...